Neuer Bluttest misst Immunität gegen SARS-CoV-2
Bluttests weisen das Vorhandensein von Antikörpern gegen einen infektiösen Erreger, wie z. B. SARS-CoV-2, in der Blutbahn von Patientinnen und Patienten nach. Einige Antikörper zeigen einfach an, ob die Person zuvor entweder dem Virus oder einem Impfstoff ausgesetzt war, während andere – so genannte neutralisierende Antikörper – Immunität gegen eine Infektion oder eine erneute Infektion bieten.
Im Fall von SARS-CoV-2 wirken neutralisierende Antikörper, indem sie mit dem Spike-Protein des Virus interferieren. Dieses ist der Schlüssel, den das Virus benutzt, um in die Zellen des Atmungssystems einzudringen, indem es an die ACE2-Rezeptoren auf der Zelloberfläche bindet.
Die Forschungsarbeiten wurden von den Teams der Abteilung für Immunologie und Allergie des CHUV unter Leitung von Prof. Giuseppe Pantaleo und Dr. Craig Fenwick sowie vom Labor für Virologie und Genetik der EPFL unter Leitung von Prof. Didier Trono und Dr. Priscilla Turelli durchgeführt. Der neue Antikörpertest ist ein hochsensibles und extrem genaues Verfahren, um zu messen, wie gut eine Blutserumprobe die Bindung des Spike-Proteins in seiner trimeren Form – wie sie auf der Oberfläche des SARS-CoV-2-Virus zu finden ist – an ACE2-Rezeptoren verhindern kann. Es vervollständigt das diagnostische Arsenal, das an der EPFL entwickelt wird und zu dem auch das vor zwei Monaten vorgestellte Mikrochip-Gerät gehört.
Da die neue Methode einen einfachen Bluttest erfordert, kann sie leicht in grossem Massstab eingesetzt werden. Die Testergebnisse zeigen, ob eine Patientin eine Immunität gegen eine oder mehrere Varianten von SARS-CoV-2 entwickelt hat. Das Forschungsteam konnte den Test dank der vom Swiss Vaccine Research Institute aufgebauten und über viele Jahre unterstützten Kerneinrichtungen schnell entwickeln.
Über den neuen Antikörpertest
Der neue Test ist in der Abteilung für Immunologie und Allergie des CHUV erhältlich, wo er auf Wunsch eines Arztes durchgeführt wird. Der Test kostet 100 CHF und wird derzeit nicht von den Schweizer Krankenkassen übernommen.