Erstes Spin-off am SLF
Eine Unterschrift, noch eine Unterschrift, dann hatten SLF-Leiter Jürg Schweizer und Marc Christen die Verträge unterzeichnet. Am 1. Juli 2024 geht RAMMS, die am SLF entwickelte Software zur Modellierung von Naturgefahren, an die neu gegründete RAMMS AG über. Es ist das erste Spin-off des SLF. «Dies ist die logische Fortsetzung einer Erfolgsgeschichte, denn RAMMS ist inzwischen so ausgereift, dass sein operativer Betrieb nicht mehr bei einem Forschungsinstitut angesiedelt sein soll», freut sich Schweizer über diesen Wissens- und Technologietransfer. Christen, CEO und Verwaltungsratspräsident der RAMMS AG, ergänzt: «Mit der Gründung der RAMMS AG geht ein lang gehegter Traum in Erfüllung. RAMMS ist für mich eine Herzensangelegenheit.»
Christen ist der Hauptentwickler der Software, die er zusammen mit Perry Bartelt und weiteren Mitarbeitenden des SLF seit den Anfängen im Jahr 2006 von Grund auf konzipiert und entwickelt hat. RAMMS steht für Rapid Mass Movement Simulation, zu Deutsch Simulation schneller Massenbewegungen. 2010 wurde das erste Modul zum Thema Lawinen fertiggestellt, 2011 folgten das für Murgänge und 2015 das für Steinschlag. Zahlreiche Erkenntnisse aus der Forschung am SLF flossen in das Produkt ein. Dazu gehören auch die Resultate aus den einmaligen Versuchsgeländen im Vallée de la Sionne, im Illgraben sowie der Steinschlagexperimente in Chant Sura. Nach fast 27 Jahren verlässt Christen nun das Institut, um mit seiner Firma in Davos Wiesen durchzustarten: «Für mich ist das die perfekte neue Herausforderung.»
Die Rechte an der Software verbleiben bei der WSL. Das SLF kann die Software weiterhin kostenfrei nutzen und damit forschen. Die RAMMS AG generiert Einnahmen durch die Vergabe von Lizenzen an Ingenieurbüros im Bereich Naturgefahrenmanagement weltweit und schult die Anwender im korrekten Einsatz der Software. Zudem setzen Universitäten RAMMS in ihrem Lehrbetrieb ein. SLF-Leiter Schweizer wünscht dem Spin-off und seinem Chef: «Einen guten Start in die Selbständigkeit als Unternehmen!»